Naturschutz

Der Wiedehopf

In diesem Abschnitt erwarten Sie folgende Projekte und Themen:

1. Wiedehopfschutz am Kaiserstuhl

Seit 2020 engagiere ich mich ehrenamtlich mit dem Bau, der Anbringung und der Betreuung von neuen Brutmöglichkeiten in Form von Nistkästen, für den Erhalt und Schutz des Wiedehopfes am Kaiserstuhl.

2. WWP-Birkenfeld

Im Jahre 2022 ins Leben gerufenes Wiederansiedlungsprojekt, um den Wiedehopf, dessen Population um circa 1935 erlosch, zurück in den Landkreis Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) zu holen.

3. Live-Kamera im Nistkasten


Seit 2022 befindet sich in einem meiner Wiedehopf-Nistkästen eine eingebaute Live-Kamera, die es mir ermöglicht den Brutverlauf hautnah mitzuerleben.

4. Brutpopulationsstudie (2024 - 2029)


Als selbstständig aktiver Vogelberinger der Vogelwarte Radolfzell, begann ich im Jahr 2024 eine fünfjährige Brutpopulationsstudie des Wiedehopfes am Kaiserstuhl, die ebenfalls Daten zum Wanderverhalten der Art und Auswirkungen des Klimawandels auf das Brutverhalten liefern soll. 

1. Wiedehopfschutz am Kaiserstuhl

Art - Steckbrief


Name:                                Wiedehopf
Lateinischer Name:       Upupa epops

Größe:                                26 - 28 cm
Lebenserwartung:          bis zu 10 Jahre
Migration:                          Zugvogel

Brutzeit:                             April bis August
Eier:                                     6 bis 10

Rote Liste (DE):                Kategorie 3 (gefährdet)

Probleme


Der Vogel des Jahres 2022 hat unter anderem mit der Zerstörung seines Lebensraums zu kämpfen und als Höhlenbrüter, mit dem damit einhergehenden Brutplatzmangel. Noch vorhandene natürliche Höhlen sind häufig bereits durch Brutplatzkonkurenten, wie beispielsweise dem Star besetzt, bevor der Wiedehopf überhaupt aus seinem afrikanischen Winterquartier zurückkehrt.

Außerdem verschwinden vielerorts durch intensiven Pestizideinsatz, die für ihn lebensnotwendigen Großinsekten.

Maßnahmen


Wo passende Habitate vorhanden sind und ökologisch gewirtschaftet wird, sowie genügend Nahrung zur Verfügung steht, kann man den Wiedehopf mit der Anbringung von Nistkästen unter die Flügel greifen.

Seit 2020 engagiere ich mich ehrenamtlich mit dem Bau, der Anbringung und der Betreuung von neuen Brutmöglichkeiten in Form von Nistkästen, für den Erhalt und Schutz des Wiedehopfes am Kaiserstuhl.

Um dem Wiedehopf Nistplatzkonkurrenten zu ersparen, werden die Nisthilfen unter einem Meter über dem Boden angebracht.

2. WWP-Birkenfeld

Wiedehopf Wiederansiedlungs Projekt - Birkenfeld

Circa um 1935 erlosch die Wiedehopf-Population im gesamten Landkreis Birkenfeld (Rheinland-Pfalz).

Seit 2018 häufen sich jedoch die Wiedehopf Sichtungen in der Region wieder, woraufhin ich 2022 gemeinsam mit Tom Sessa (dritte Person von links) und den beiden ehrenamtlichen Helfern Thorsten Schmidt (vierte Person von links) und David Slawik (erste Person von links), das WWP-Birkenfeld Projekt ins Leben gerufen habe. Unser Bestreben liegt in der Wiederansiedlung des Wiedehopfes!

Am 19.08.2022 wurden die ersten beiden Nistkästen im Landkreis erfolgreich auf einer Streuobstwiese und einer Trockenwiese am Rand eines Feldgehölzes installiert. Der momentane Nistkastenbestand liegt bei 31.

Ein herzliches Dankeschön an alle Spender und Unterstützer, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre!

  • Naturpark Saar-Hunsrück
  • Edeka Südwest / Stiftung Natur-Life-International
  • Fewos Hunsrück Hochwald
  • Malerfachbetrieb Farbenhaft
  • Herber Holzbau GmbH & Co. KG
  • Fachmarkt Energie Horst Korb GmbH
  • Howatherm Klimatechnik GmbH
  • Werbe- und Touristikservice Fett e.K.
  • MOORFLUT Keuper, Jaques & Glüer GbR

3. Live-Kamera im Nistkasten

Im Jahr 2023 habe ich einen meiner Wiedehopf-Nistkästen mit einer Live-Kamera ausgestattet. Diese ermöglicht es mir den Brutverlauf zu dokumentieren und den Brutverlauf hautnah mitzuerleben. 

Der Brutverlauf

Die Eiablage und Bebrütung (Tag 1 bis 23)

Nach dem Bezug des Nistkastens, legte das Wiedehopf-Weibchen in den frühen Morgenstunden täglich ein Ei in die gescharrte Nestmulde, bis das Gelege vollständig war. Es begann ab dem ersten Ei zu brüten und verließ den Nistkasten maximal dreimal pro Tag um außerhalb des Nistkastens eine kurze Runde zu fliegen und ihr Geschäft zu verrichten. Während der Bebrütung der Eier wurde das Weibchen von ihrem Männchen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mit Nahrung versorgt. 

(Aus Tierschutzgründen wird kein genaues Datum angegeben. Ich bitte um Verständnis)

Die Aufzucht der Jungtiere (Tag 15 bis 44)

Nach einer Bebrütungsdauer von 15 Tagen schlüpfte das erste Wiedehopf-Küken. Seine Geschwister folgten tagweise, bis nach 22 Tagen alle Küken geschlüpft waren (Dies ist eher ungewöhnlich, denn häufig befinden sich in einem Gelege auch unbefruchtete Eier). 

Das Weibchen mit den Jungtieren wurde in den ersten zwei Wochen ausschließlich von ihrem Männchen mit Nahrung versorgt. Da der Altersunterschied zwischen den ersten und letzten Küken sehr groß ist, verstarben nach einer Woche bereits die drei kleinsten und schwächsten Küken an Nahrungsmangel, da sie sich nicht gegen ihre größeren Geschwister durchsetzen konnten.

Nachdem zwei Wochen ab dem ersten geschlüpften Küken vergangen waren, verbrachte das Weibchen täglich weniger Zeit im Nistkasten und beteiligte sich an der Nahrungsbeschaffung. 

In einem Alter von 25 Tagen verließ der älteste Jungvogel den Nistkasten und seine Geschwister folgten in den nächsten Tagen. Die zeitliche Differenz zwischen dem ersten Ei und dem letzten ausgeflogenen Jungvogel lag bei 44 Tagen!

(Aus Tierschutzgründen wird kein genaues Datum angegeben. Ich bitte um Verständnis)

4. Brutpopulationsstudie (2024 - 2028)

Brutpopulationsstudie und Wanderverhalten Wiedehopf

Nach erfolgreich absolvierten Theorie- und Praxiskursen zur Vogelberingung, bin ich seit 2024 selbstständig aktiver Beringer der Vogelwarte Radolfzell.

Noch im selben Jahr startete ich in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, eine Brutpopulationsstudie des Wiedehopfes am Kaiserstuhl, in der folgende Hauptfragestellungen untersucht werden:

  • Wie hoch ist der jährliche Bruterfolg regionaler Brutpaare?
  • Wie viele der untersuchten Paare brüten bereits zweimal pro Jahr?
  • Wie hoch ist der Bruterfolg einer Zweitbrut im Vergleich zur Erstbrut?
  • In welchem Umkreis siedeln sich Jungvögel als Brutpaare in den kommenden Jahren an?


Neben diesen Fragen, erhoffe ich mir wichtige Erkenntnisse zum Wanderverhalten der Art, beziehungsweise lokalen Brutpopulation, sowie Auswirkungen des Klimawandels auf das Brutverhalten, sammeln zu können.